Nachbericht HG Amberg Herren

Die HG Amberg empfing am Samstag den HC Erlangen III in der GMG-Dreifachturnhalle zum bislang wohl wichtigsten Spiel seit ihrer Rückkehr in der Handball-Bezirksoberliga. Nach zwei blutleeren Auftritten in den Derbys bei der HSG Naabtal und der HSG Nabburg/Schwarzenfeld hatten sich die Vilsstädter selbst in eine schwierige Situation gebracht: Vor dem Anpfiff betrug der Abstand auf die Abstiegsplätze nur noch zwei Punkte und genau dieser Umstand machte die Partie auch für die Gäste aus Mittelfranken zur Vier-Punkte-Begegnung.  Für das Schlusslicht war es gegen einen angeschlagenen Gegner die perfekte Gelegenheit, Kontakt zu den Mittelfeldplätzen herzustellen und eine Mannschaft mit in den Tabellenkeller zu ziehen.

HG-Trainer Roland Schmid wusste während der Trainingswoche lange nicht, welche Aufstellung er für diese enorm wichtige Partie zur Verfügung haben würde. Der Ausfall von Tim Schräder, Tobias Oursin und Patrick Niec war klar, doch in den Einheiten fehlten mit Marek Nachtman und Max Pürckhauer weitere wichtige Spieler. In der Not griff Schmid zum Telefon und mobilisierte HG-Ikone Tobias Hirsch und Nachwuchstalent „Jojo“ Krieg. Glücklicherweise waren die erkrankten Stammkräfte einsatzbereit und zeigten eine starke Leistung, sodass die Nothelfer nicht eingreifen mussten.

 

Die Spieler waren sich dem Ernst der Lage offenbar endlich bewusst und die Amberger Abwehr stand sehr stabil und kämpferisch. Nach fünf Minuten führte die HG 2:0, hatte zu diesem Zeitpunkt aber bereits drei Großchancen liegen lassen. Das sollte sich rächen: Durch eigene Schnellangriffe, begünstigt durch unkonzentrierte Abschlüsse der Hausherren, gingen die Gäste mit 5:3 in Führung. Dann wachten die Amberger wieder auf, agierten konsequent und zogen auf den 16:12-Halbzeitstand von 16:12 davon.

In seiner Pausenansprache wies Coach Schmid seine Spieler darauf hin, dass an in diesem Abend Handball gearbeitet werden müsste und sie auf Schnörkel verzichten sollten. Das Team setzte dies auch gut um. Im zweiten Durchgang hielt die HG – angeführt von den beiden neunfachen Torschützen Benjamin Termer und Marek Nachtman – die Erlanger weiter auf Distanz und baute den Vorsprung auf bis zu sechs Tore aus. In der Abwehr wurde gearbeitet wie schon lange nicht mehr und der aufgebrachte Schweiß sollte sich auszahlen. Auch die beiden Disqualifikationen für Abwehrchef Tobias Streber und Linkshänder Patrick Klee nach jeweils drei Zeitstrafen gefährdeten den 34:29-Erfolg nicht mehr. „Der Sieg war mehr als verdient. Das Team hat gekämpft und sich selbst belohnt“, bilanzierte ein zufriedener HG-Trainer Roland Schmid nach dem Schlusspfiff. Durch den Zweier konnte Erlangen deutlich distanziert und auch der direkte Vergleich gewonnen werden. Dennoch war dies nur ein kleiner Schritt, denn die anderen Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt punkten regelmäßig und es sind noch etliche Erfolgserlebnisse nötig. Dennoch war die Partie ein wichtiger Fingerzeig wie auch der Rest der Saison erfolgreich gestaltet werden kann.

HG Amberg:

Tor: Feldbauer, Beyer

Feld: Termer 9, Nachtman 9/3, Schaller 6, Pürckhauer, Turner je 4, Strasser, Klee je 1, Streber, Kührlings, J. Krieg. (n. e.), Hirsch (n. e.).