Altdorf mit besserer Wurfqualität

„Die Qualität der Würfe entscheidet über Sieg oder Niederlage“ lautet eine alte Handballer-Binsenweisheit, die sich am Samstagabend wieder einmal bewahrheitete: Die HG Amberg leistete sich im Duell mit dem TV Altdorf deutlich zu viele Abschlüsse ohne Torerfolg und verlor mit 30:35(12:14).

Vor dem Anpfiff hatten sich die Vilsstädter durchaus Hoffnungen auf den dritten Heimsieg der Saison gemacht, denn im Hinspiel hatte die HG bei der 31:34-Niederlage gut mitgehalten und im weiteren Saisonverlauf die Defensive stabilisieren können. Beim Zielwasser hatten die Schützlinge von Trainer Roman Will aber danebengegriffen, denn allein in den ersten zwölf Minuten der Partie hatte sich das Heimteam bereits schier unglaubliche 14 Fehlwürfe erlaubt. Altdorf machte das deutlich besser und zog nach dem 4:4-Zwischenstand auf 9:6 davon. Amberg konnte sich im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs zwar mehrmals bis auf ein Tor herankämpfen, die von Betreuer Markus Hartleb als „miserabel“ bezeichnete Wurfquote verhinderte aber immer wieder den psychologisch wichtigen Ausgleichstreffer. Zur Pause führte Altdorf so mit 14:12 und die Zuschauer in der GMG-Dreifachturnhalle hatten das Gefühl, dass mit einer Neujustierung der Visiere nach dem Seitenwechsel für ihre Farben noch alles drin sei.

Die Amberger konnten jedoch auch nach dem Seitenwechsel die Vorgaben von Coach Will zu selten umsetzen. Die Trefferquote erhöhte sich zwar leicht, aber die HG-Deckung war an diesem Abend auch nicht auf Ballhöhe. In der 42. Minute waren die Mittelfranken auf sechs Tore enteilt und dieser Zwischenspurt sollte sich rückblickend als vorentscheidend erweisen. Der TV schaffte es, die Amberger auf Abstand zu halten und der Tabellenvierte gewann am Ende verdient mit 35:30. „Altdorf war heute gnadenlos effektiv und hat gezeigt, warum sie eine der besten Mannschaften der Bezirksoberliga sind“, kannte Hartleb die Leistung des Gegners an. „Mit 35 Fehlwürfen und zwölf technischen Fehlern kannst Du im Höchstfall mit einer guten Abwehr gewinnen, aber die hatten wir heute auch nicht“, lautete Trainer Roman Wills enttäuschtes Fazit. Die beste Nachricht des gebrauchten Tages war dann noch, dass Obertraubling durch die Niederlage in Erlangen-Bruck den Rückstand auf die Amberger nicht verkürzen konnte.

HG Amberg:

Tor: Raschke, Kiener

Feld: J. Schaller 7, Zilak 5/5, Franz, Schatz je 3, Nachtman 3/1, Sammet, Kistenpfennig, Turner je 2, Andersch, Lulla, Rössle je 1 sowie Wurm.